
Ackerbau: Bodenerosionen – die unterschätzte Gefahr?
Durch häufige Starkregenereignisse geht wertvolles Ackerland verloren. Darauf weist das Umweltbundesamt hin. Eine schwerwiegende Folge des Klimawandels für den Ackerbau.
Neben Dürre bedeuten Starkregenereignisse eine große Gefahr für den Ackerbau. Häufiger, kurzer und heftiger Regen ist eine Auswirkung des Klimawandels. Gleichmäßiger Landregen, den die Landwirtschaft so nötig bräuchte, gibt es kaum noch. Starker Regen drückt nicht nur Pflanzen nieder und macht sie unbrauchbar. Auch der Boden selbst ist gefährdet. Das Umweltbundesamt (UBA) weist in einem aktuellen Beitrag auf die Gefahren der Bodenerosionen hin. Wenn starke Regenfälle oder stürmischer Wind auf den nackten Ackerboden treffen, geraten die Bodenteilchen in Bewegung. Sie können hangabwärts oder durch die offene Landschaft über längere Distanzen transportiert werden. Die Folge sei der Verlust von fruchtbarem Boden, so das UBA.
Auswirkungen auf Gewässer und andere Flächen
Das Umweltbundesamt sieht nicht nur drohende Ernteverluste. Die “abwandernden” Bodenpartikel befördern Nähr- und anhaftende Reste von Pflanzenschutzmitteln in angrenzende Gewässer oder Ökosysteme. In Einzelfällen könnten auch Straßen oder Wohngebiete mit Erde überflutet werden, heißt es in dem Beitrag. In Mitteleuropa seien noch keine komplett erodierten Landoberflächen bekannt, jedoch käme es in ganz Deutschland immer wieder zu überschwemmten Ackerflächen.
Klimawandel gefährdet Ackerbau mit regionalen Unterschieden
Die UBA-Experten warnen davor, dass sich die Bodenerosionen klimabedingt auch in Deutschland verstärken werden. Die Auswirkungen seien aber regional unterschiedlich. Maßgeblich seien die Niederschlagsintensität und der Temperaturverlauf. Wissenschaftler arbeiten an Klimamodellen, die es ermöglichen, die klimatischen Veränderungen in den einzelnen Regionen mittel- und langfristig vorherzusagen. Basierend auf diesen können Anbauschwerpunkte geplant werden.
Foto: pixabay (Symbolbild)