
Beratungen: Waldklimaprämie wird konkret
Die Bundesregierung plant, mit einer Waldklimaprämie die Klimaleistungen des Waldes zu honorieren. Der Deutsche Forstwirtschaftsrat sieht eine große Chance, geht aber von höheren Kosten aus.
Anlässlich der Agrarministerkonferenz Ende September in Dresden haben die Landwirtschaftsminister über die Einführung der Waldklimaprämie beraten. Diese soll die Klimaleistungen des Waldes, der CO2 speichert, honorieren. Der Deutsche Forstwirtschaftsrat (DFWR) begrüßt das Vorhaben: Der Betrag von 200 Millionen Euro, den das Bundeskabinett im Rahmen seines Klimaschutz-Sofortprogramms für das Jahr 2022 bereitgestellt hat, sei ein guter Anfang, müsse auf lange Sicht aber höher ausfallen, heißt es.
Heimische Arten mit neuen hitzeresistenten Bäumen mischen
Etwa 75 Prozent der Wälder in Deutschland sind bereits Mischwälder. „Die Pflege und die Anpassung der Wälder an extreme Wetterbedingungen sind wichtige Maßnahmen für den Klimaschutz, die staatliche Förderung benötigen“, sagte DFWR-Präsident Georg Schirmbeck. „In Zeiten des Klimawandels ist es notwendig, einerseits den Anteil an Mischwäldern weiterhin zu erhöhen und gleichzeitig unsere heimischen Arten mit trocken- und hitzeresistenten Bäumen, die besser mit dem zukünftigen Klima zurechtkommen, zu ergänzen.“
„Durch die Extremwetterjahre 2018 bis 2020 sind den forstlichen Betrieben Schäden in Höhe von knapp 13 Milliarden Euro entstanden“, weiß Schirmbeck. „Große Mengen an Schadholz, das aus dem Wald gebracht werden musste, haben zu einem Überangebot und somit zu niedrigeren Rundholzpreisen geführt.“
Waldklimaprämie würde vielfältige Maßnahmen ermöglichen
Mit der Prämie könnten Maßnahmen im Risiko- und Krisenmanagement, zur Anpassung der Wälder an den Klimawandel und ihrer naturnahen Bewirtschaftung sowie zur Bewältigung von Extremwetterereignissen bewerkstelligt werden. „Die 200 Millionen Euro können allerdings nur den Einstieg in das System bedeuten“, so Schirmbeck. „Den zusätzlichen Finanzierungsbedarf für den Erhalt intakter Wälder schätzen wir langfristig deutlich höher ein.“
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