
Überschwemmung Norditalien 2023: So konnte es zu der Katastrophe kommen
Mitte Mai führten starke Niederschläge in Norditalien zu starken Überschwemmungen. Warum die Folgen so katastrophal sind, erklärt ein Meteorologe.
- Überschwemmungen in Norditalien
- Starke Niederschläge innerhalb kurzer Zeit
- Meteorologe erklärt: Deshalb war die Katastrophe unausweichlich
- Vernichtete Ernten und tausende tote Nutztiere
Schlimme Erinnerungen an die Flutkatastrophe im Ahrtal 2021: Die Region Emilia Romagna im Norden Italiens wurde Mitte Mai von einer schweren Hochwasserkatastrophe heimgesucht. Über ein Dutzend Tote, 36.000 Menschen mussten aus ihren Häusern fliehen. Doch wie konnte es zu den schweren Überschwemmungen kommen?
Überschwemmung in Norditalien: Fluss kann nicht abfließen
Nicht nur starke Niederschläge, sondern mehrere hydrologische Ursachen sorgten für die Überflutungen der Städte und Orte, wie Wetter.com-Meteorologe Dr. Alexander Hildebrand in einem Video der „Welt“ erklärte. Über der Gebirgskette der Apenninen, die in der Mitte des Landes von Norden nach Süden verläuft, kam es zu heftigen Niederschlägen – 70 bis 210 Millimeter pro Quadratmeter innerhalb von 24 Stunden.
Besonders betroffen ist die Stadt Cesena, durch die der Fluss Savio fließt. Dieser entspringt am Fuße des Monte Fumaiolo in den Apenninen. Die Wassermassen suchten sich ihren Weg in Richtung Stadt. Das Problem: Der Fluss ist innerhalb des Stadtgebietes auf beiden Seiten extrem verbaut – kaum Wiesen und Auen. In einem breiten Flussbett kann sich das Wasser bis zu einem gewissen Zeitpunkt ausbreiten und in der Landschaft stehen bleiben. Das ist in Cesena nicht möglich. Teilweise ist das Fließgewässer direkt von Mauern eingefasst, teilweise reichen die Häuser direkt an das Ufer. So staute sich das Wasser sofort und trat aus den Ufern. Kein Entkommen für die Bewohner.
Hohe Schäden in der Landwirtschaft
Wie Zeit.de berichtet, verzeichnen auch Obstbauern und andere Landwirte in der Region hohe Schäden durch die Überschwemmung. Vor allem werden dort Aprikosen, Pflaumen, Äpfel und Erdbeeren angebaut. Laut der Agrarvereinigung Coldiretti ist aber auch die Getreideernte betroffen. Der Verband geht davon aus, dass 400 Millionen Kilo Weizen den Fluten zum Opfer gefallen sind. Darüber hinaus seien tausende Nutztiere ums Leben gekommen.
Symbolbild: Irfan M Nur/Adobe Stock